Neue Dresdner Kammermusik

Improvisation durchbricht Begrenzungen.
Sie symbolisiert eine Utopie musikalischer Freiheit.

Im Idealfall sind die Stücke frei von kompositorischen Prämissen und
von stilistischen Konzepten, bis sie sich im Moment der Erklingens formen.
Diese Freiheit ist für die Improvisationsmusiker ein wesentliches
Element von Musizieren überhaupt.

Weil Improvisation dem wirklichen Leben gleicht, kann sie dieses Leben
erhellen. Improvisation sagt uns: Alles ist möglich. Alles kann
verändert werden, JETZT.

Improvisation ist also schlicht und einfach kollektive Musik,
beruhend auf individueller Freiheit und demokratischem Bewußtsein.
Ein künstlerisches Exempel politischer Anarchie.

Improvisation ist darüberhinaus auch ein Mittel der Materialfindung
bzw. eine Methode (wie die Methode Komposition).
Sie ist ein Prozess, den man unter dem Aspekt der Entscheidung betrachtet.
Das improvisatorische Spielen ist ein organischer Vorgang, der einhergeht
mit der Entwicklung eines empfindlicheren Formbewußtseins.


"Es ist gut und wichtig, möglichst viele unterschiedliche Arten von
Musik gehört zu haben und zu kennen, aber irgendwann muß man das
alles vergessen und einfach spielen." (Jean-Michel Pilc)

"Mich interessiert nicht die Vergangenheit oder die Zukunft von (meiner)
Musik, mich interessiert Musik von heute, Musik, die jetzt gespielt wird."
(Helmut Lachenmann)