"Hommage à Albert Wigand"


„....dieser Ihrem Gesamtwerk eigentümliche architektonische Klang in der Fläche. Dieser architektonische Klang schwebt durch Ihre Collages auch und organisiert sie wie er Träume organisiert.“ (Carlfriedrich Claus an Albert Wigand)

„Ja, und Ihre Öl – Flächen – Kompositionen - : auch hier dies Seltsame Gebaut, - ausbalanciert bzw. gespannt - , und doch nicht nur Als wär noch was von werweisswoher auf diese Mauern aufgeflogen, angeflogen Ob ein Zephir den feinen, kaum sehbaren Schmetterlingsstaub auf Ihre Bilder wehte? Und er fern tönt, fein, wenn ihn ein Blick streift, - ?“ (Carlfriedrich Claus an Albert Wigand)


Farbflächen, Klangflächen, - Das Tönen der Farben, die Klangfarben des Tönenden Die Farbflächen im Raum, - gebaut, ausbalanciert, gespannt. Die Klangflächen entstehend in der Zeit, - vorher Stille (oder das Rumoren des beschleunigten Lebens), nachher Stille, vielleicht. Wir, die Musiker und Sie, das Publikum begeben uns gemeinsam in diesen besonderen Raum, verzaubert von den Bildern Albert Wigands. Zu dem stillen Tönen der Farben und Formen suchen wir, davon berührt, unser musikalisches Tönen, die Idee der gebauten Flächen als Verbindendes. Improvisation entsteht aus dem Augenblick. So und nicht anders ist plötzlich etwas Klingendes da, gesetzt in die Stille. Vielleicht hätte man etwas anderes erwartet, etwas anderes gewünscht; nun kann man nur annehmen, was ist, sich als Hörer und Spieler öffnen und einlassen auf den Prozess der Improvisation. Mit dem Gedanken der Klangflächen im Hintergrund tasten sich die einzelnen Instrumente vor, um über die Grenzen ihrer spezifischen Klangfarben und Spielweisen hinaus zu klingenden lebendigen Flächen - Strukturen zu verschmelzen. Einmal gefunden, kann ein Spiel beginnen, sie immer wieder neu und anders gegeneinander zu setzen, zu überlagern, zu verdichten bis etwas pulsiert, bebt und ins Schwingen kommt.

Duktus

Das Gesamtwerk durchdringt papillarlinige Identität. Wigand zieht ein feines psychisches Strömen im Blick auf die Dinge. Chromatisch gebaut oder collagiert oder geschrieben: stets geht ein kaum merkliches Beben durch die strukturelle Ausbalanciertheit, der „Puls der Lebendigkeit“. (...) (Carlfriedrich Claus „Notiert nach Arbeiten Wigands“. Alle Zitate sind dem Buch Carlfriedrich Claus, Albert Wigand „Traum-Grundriss“, edition refugium entnommen)

Karoline Schulz


Mitwirkende:
Karoline Schulz (Flöten)
Chris Weinheimer (Violine, Flöten)
Frank Dresig (Rhodes)
als Gast: Alexander Frangenheim, Berlin (Kontrabass)

gefördert durch das Netzwerk Neue Musik, ein Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes
25. 9. 2008, Leonhardi-Museum, Dresden